Talbotia Elegans | 17.03. - 24.04.2017 | eine fotografische Rauminstallation

 

super bien! gewächshaus für zeitgenössische kunst

 

DOKUMENTATION

Einge Vorlagen und Reproduktionen der Lichtzeichnungen

 

Talbotia Elegans | 17.03. - 24.04.2017 | eine fotografische Rauminstallation


„Als ich im März 2016 anfing mit dem Herbarium zu arbeiten, das von Götz Träber Mitte der 1950er Jahre angelegt wurde,

habe ich nicht über eine mögliche Ausstellung nachgedacht - für mich war es eine logische Fortsetzung meiner Arbeit

fade out von 2012. Diese Kombination von Gewächshaus und Herbarium – von dem Entstehen und dem Verschwinden

der Pflanzenbilder durch das Sonnenlicht – das ist eine wunderbare Verknüpfung.“ Oliver Möst


Im Gewächshaus, gewöhnlich ein Ort um Pflanzen zu kultivieren, zeigt der Fotograf Oliver Möst Lichtzeichnungen

aus der Serie „Talbotia Elegans“. Zu sehen sind Bilder von gepressten Pflanzen aus einem Herbarium, durch die

Belichtung mit Sonnenlicht ist eine Art „Photogene Zeichnung“ entstanden.
Dabei werden die Abbildungen nicht fixiert und das Sonnenlicht lässt diese Bilder während der Ausstellungslaufzeit

wieder verschwinden, denn das Papier wird stetig dunkler. So verschwinden die zarten „Photogramme“ desHerbariums

durch den gleichen Prozess durch den sie entstanden sind - das Belichten mit Sonnenlicht.

Die Lichtzeichnungen von Talbotia Elegans spielen dabei in vielfältiger Weise mit den Erwartungen des Betrachters.

Möst wird immer wieder neue Lichtzeichnungen hinzufügen, so dass eine sinnliche räumliche Komposition entsteht,

in der Entstehen und Vergehen direkt nebeneinander zu beobachten sind.


Genau dieser Prozess des wieder Verschwindens - zumeist ein blinder Fleck in der allgemeinen phänomenologischen
Betrachtung der Photographie - interessiert Möst in seiner hier gezeigten Arbeit. Er richtet unseren Blick auf die tiefer

liegende Ebene von der Vergänglichkeit künstlerischer Arbeiten. Dabei dient das Gewächshaus als Wahrnehmungsmembran

- der Pflanzenbilder, deren Verschwinden und unsere Gewohnheiten und Erwartungen beim Betrachten von Bildern.
So fügt sich die Arbeit „Talbotia Elegans“ mit ihren Fragen nach Werten und Wahrnehmungsprozessen in die Themenwelt

von Oliver Möst und seinem spielerischen Umgang mit unseren Sehgewohnheiten ein.

Die Möglichkeiten der Zuordnung von Erlebtem in verschiedene zeitliche Dimensionen ist dabei ein starkes Motiv seines

künstlerischen Handelns, ebenso der Wechsel vom Abbild konkreter, erkennbarer Welt in einen Prozess der Veränderung,

dem gleichzeitigen Verlust und Gewinn von persönlicher Referenz.


Der Titel „Talbotia Elegans“ bezieht sich auf den Namen einer Pflanze, die nach dem Erfinder der Photogenen Zeichnung (1839)

William Henry Fox Talbot benannt wurde.

 

super bien!
gewächshaus für zeitgenössische kunst
Schwedter Strasse 232
10435 Berlin
Kuratorische Leitung: Anne Katrin Stork
www.superbien.de

 

© für die Dokumentationsfotos Anne Katrin Stork und Oliver Möst

© Oliver Möst

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